Leistenschmerzen sind, wie der Name schon sagt, Schmerzen in der Leistenregion.
Die Leiste ist die Beuge bzw. der Knick zwischen dem Oberschenkel und dem Oberkörper. Hier finden die Bewegungen der Hüfte statt. Das heißt Hüftbeugungen, Abspreizen des Beines, Streckung des Beines nach hinten und Heranziehen des Beines. Bei allen Bewegungen kommt es zu einer Bewegung der Hüfte, das heißt des Gelenks, das Oberschenkel und Becken miteinander verbindet und uns damit die Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung, etc. ermöglicht.
Da die Leiste somit eng mit der Hüfte in Verbindung steht, ist der Leistenschmerz auch der Hinweis, dass möglicherweise die Hüfte in Mitleidenschaft gezogen ist. Typische Hüftbeschwerden sind dabei die Arthrose (Abnutzung, Verschleiß) oder das Impingement, bei dem der Oberschenkelknochen bei Beugung zu schnell an das Gelenkdach (Gelenkpfanne) des Beckens stößt und es zu Einklemmungen kommen kann.
Es gibt aber auch das Phänomen der „weichen Leiste“ oder „Sportlerleiste“, das sehr häufig bei (Profi-) Fußballern auftritt. Dabei kommt es zu Schmerzen in der Leistenregion, die durch Reizung der Muskeln und Faszien in der Leistenregion verursacht werden. Dabei kann es auch zu Reizung der Nerven kommen, die in dieser Region verlaufen. Häufig kann hier nur eine Operation helfen. Die weiche Leiste kann aber auch ein Vorläufer eines Leistenbruchs sein.
Bei einem Leistenbruch kommt es zu einer oft schmerzlosen Vorwölbung in der Leistenregion, die z.T. durch Husten und Pressen ausgelöst wird. Bei einem Leistenbruch bricht eine Schwachstelle der vorderen Bauchwand und Darmteile können sich durch diese Bruchstelle vorwölben. Diese Beule ist zu sehen und zum Teil auch durch einen leichten, dumpfen Schmerz zu spüren. Nicht selten lässt sich diese Beule wieder zurückdrücken (reponieren).
Selten, aber nicht außer Acht gelassen werden darf, dass Schmerzen in der Leistenregion auch durch Beschwerden des Urogenitalbereichs ausgelöst werden können. Das kann z.B. der Harnleiterstein sein oder Krampfadern des Hodens.