Was ist überhaupt eine ISG-Blockade?
Das ISG ist – auf Latein – das Iliosakralgelenk und auf Deutsch das Darmbein-Kreuzbein-Gelenk. Es ist die Verbindung zwischen einem Teil des Beckens und dem Kreuzbein. Zu finden ist das ISG, wenn man dem Beckenkamm nach hinten folgt und an einer knöchernen Erhöhung hängen bleibt. Etwas mittig davon ist das ISG.
Am ISG werden die Kräfte, die von unten (dem Boden, über das Gehen) kommen auf das Kreuzbein bzw. die Wirbelsäule weitergeleitet; ebenso werden hier die von oben kommenden (Schwer-) Kräfte, nach unten über das Becken ins Bein weitergeleitet.
Das heißt am ISG treffen diese von oben und von unten kommenden Kräfte aufeinander. Aus diesem Grund ist das ISG auch nur sehr wenig beweglich, um unserer aufrechten Haltung genügend Stabilität zu geben. Da aber hier viele Kräfte wirken, ist das ISG geradezu prädestiniert für Blockaden, indem das Becken (Ilium) oder das Kreuzbein (Sacrum) in einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung hängen bleiben.
Dies führt dann zu den typischen einschießenden Schmerzen auf der Seite der Blockade, die in der Regel lokal bleiben und oft schon bei der kleinsten Bewegung sehr stark sind. Aber die Schmerzintensität kann variieren; so dass man zwar eine Verspannung spürt, aber dennoch seinem Alltag nachkommen kann. Kommen Ausstrahlungen ins Bein hinzu, so sollte man jedoch an einen Bandscheibenvorfall denken.
Häufig kommt es zu einer Blockade, indem man sich zur Seite dreht und etwas (Schwereres) aufhebt. Aber auch Operationsnarben, vor allem Leistenbrüche, können über fasziale Züge und Verklebungen zu einer Bewegungseinschränkung des Beckens führen. Und muskuläre Dysbalancen können die Ursache einer ISG-Blockade sein. Selten ist der Morbus Bechterew die Ursache. Hier handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung bei der die beiden Iliosakralgelenke sich entzünden können.