Distorsion – umgeknickter Fuß

Ein umgeknickter Fuß (Distorsion des Sprunggelenks) ist nicht nur schmerzhaft und eine relativ häufige Sportverletzung, sondern kann als Folge des Umknickens zu Knie und Rückenschmerzen aufgrund bleibender Fehlhaltung des Fußes führen.

Wie schnell ist es beim Fußballspielen, Joggen oder selbst beim Wandern passiert. Umgeknickt! Der Knöchel schwillt an und schmerzt. Was ist nun zu tun?

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Bänderdehnung oder Bänderriß

Schwillt der Knöchel an, so ist das Gewebe verletzt. Kommt es neben der Schwellung zu einem Bluterguss, sind auch Blutgefäße verletzt worden. Eine geringere Schwellung sowie das Fehlen eines Blutergusses kann auf eine Dehnung der Bänder hindeuten. Hilfreich ist in diesem Fall die Kühlung (Eis) und das Hochlegen des Beines. Ebenso ist eine Sport- bzw. Belastungspause und das Anlegen eines Kompressionsverbandes zu empfehlen.

Bestehen starke Schmerzen und ist der Fuß stark geschwollen, ist auf alle Fälle der Besuch eines Orthopäden zu empfehlen. Hier sollte abgeklärt werden, ob lediglich eine Überdehnung der Bänder vorliegt oder eine schwerere Verletzung in Form des Bänderrisses, des Kapselrisses oder eine knöcherne Verletzung.

Heutzutage wird selbst der Bänderriss in der Regel konservativ, das heißt ohne Operation behandelt. Typischerweise werden Gehschienen (Orthesen), Salben und Schmerzmittel verschrieben.

Schmerzfrei und dann?

Ist der Fuß nach einiger Zeit wieder schmerzfrei, gehen die meisten Patienten davon aus, dass alles wieder in Ordnung ist. Das kann, muss aber nicht sein. Vor allem nicht nach einem umgeknickten Fuß. Denn durch die Kraft, die beim Umknicken auf den Fuß wirkt, werden nicht nur die Bänder und Sehnen des Fußes überdehnt oder Reißen zum Teil, sondern verdrehen sich in der Regel auch einige Fußknochen (Talus, Calcaneus, Naviculare, Cuboid) und bleiben in dieser verdrehten Position stecken.

Fuss umknicken und mögliche Folgen

Dies kann zum einen dazu führen, dass der Fuß instabil bleibt und damit die Gefahr weitere Male umzuknicken steigt. Eine mögliche Folge ist, dass es zu einem früheren Verschleiß kommt. Zum anderen kann dies aber auch dazu führen, dass das Fußgewölbe sich absenkt, so dass sich daraus unter anderem ein Knick- oder Spreizfuß oder ein Hallux Valgus entwickelt. Hieraus kann sich dann eine Schonhaltung entwickeln, die letztendlich zu einer Überbelastung der Lendenwirbelsäule mit Rückenschmerzen führt.

Ursachen Distorsion

Das muss nicht sein. Hier kann eine osteopathische Behandlung helfen. In der Osteopathie sind wir nicht nur darauf geschult den Rücken, das Becken oder die Schultern zu untersuchen und zu behandeln, sondern auch die Füße. Einer unserer Grundsätze ist, dass wir nach der Ursache der Beschwerden forschen und nicht nur die Symptome behandelt. So ist es zum Beispiel keine Seltenheit, dass Patienten wegen Rückenschmerzen zu uns in die Praxis kommen und wir im Rahmen der Untersuchung feststellen, dass ein umgeknickter Fuß die Ursache dieser Rückenschmerzen ist. Dann wird der Fuß behandelt und die Rückenschmerzen verschwinden. Kurz: die Untersuchung und Behandlung der Füße gehört bei uns zum Standardrepertoire.

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Die Untersuchung

Sobald die Schwellung abgeklungen ist, können Sie zu uns kommen und sich untersuchen lassen. Wir untersuchen dann den gesamten Fuß mit seinen sechsundzwanzig (26!) Knochen, sowie die Bänder, Sehnen und Muskeln. Aber damit hört die Untersuchung nicht auf. Wir machen uns auf die Suche nach der Ursache des Umknickens und fragen uns, ob möglicherweise eine muskuläre Dysbalance aufgrund einer Fehlhaltung Ursache für das Umknicken war. Das heißt, wir schauen uns neben den Füßen die Wirbelsäule, das Becken, die Hüften, die Knie usw. an.

Behandlung nach dem Fasziendystorsionsmodell (FDM) nach Typaldos

Das FDM ist ein Modell zur Diagnose und Behandlung bei Schmerzen des Bewegungsapparates, das der amerikanische Osteopath Stephen Typaldos (1957 bis 2006) entwickelt hat.

Faszien

Faszien umhüllen Muskel, Nerven, Organe. Sie bilden Gelenkkapseln, Sehnen und Bänder. Indem sie diese Strukturen voneinander abgrenzen, sorgen die Faszien für ein reibungsloses Funktionieren. Gleichzeitig gehen alle Faszien ineinander über und bilden im gesamten Körper eine Kontinuität, so dass ihre hervorstechendste Eigenschaft nicht die Trennung, sondern die Verbindung der einzelnen Organe ist.

Aber nicht nur die Kontinuität der Körperfaszien wurde in der letzten Zeit immer klarer herausgearbeitet, sondern man hat in histologischen Studien herausgefunden, dass Faszien reich an Schmerzrezeptoren sind und somit die Ursache von Schmerzen sein können (sog. Nozizeption). Darüber hinaus sollen sie wichtig für die Wahrnehmung des Körpers, seiner Lage und Stellung im Raum sein (sog. Propriozeption).

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Distorsion – umgeknickter Fuß

Sehr großen Erfolg erzielt das FDM, wenn man mit dem Fuß umgeknickt oder hängen geblieben ist (Distorsionen des Fußes). Das FDM folgt hier einer genau festgelegten Untersuchungsabfolge, die es dem geschulten Arzt oder Therapeuten ermöglicht, die Beschwerden des Patienten genau zu analysieren und die passende Technik für ihn auszuwählen. Dabei werden Techniken angewendet, die einen sehr direkten Effekt auf die gestörten Faszien haben, mit dem Ziel, dass der Schmerz schon nach der ersten Behandlung deutlich reduziert ist und längere Belastungspausen vermieden werden können.

Ziel jeder Behandlung ist die Wiederherstellung der Faszienstrukturen. Werden diese entstört, kann man mit einer unmittelbaren Verbesserung der Beschwerden, v.a. mit einer Reduzierung der Schmerzen rechnen. Ebenso wird die Beweglichkeit verbessert, so dass der Fuß viel schneller wieder belastet werden kann und dadurch Schonhaltungen und damit verbundene Schmerzen in anderen Bereichen wie z.B. Knien, Hüfte und des Rückens vermieden werden können.

Ein weiterer Vorteil des FDM bei Distorsionen des Fußes ist, dass mit der Behandlung nicht gewartet werden muss, bis der Fuß bzw. die Knöchel abgeschwollen sind. Im Gegenteil: je schneller behandelt wird, desto schneller kann der Fuß wieder belastet und chronische Folgen vermieden werden.

In der Regel werden drei Behandlungen erforderlich sein. Wie viele Behandlungen tatsächlich erforderlich sein werden, hängt jedoch immer vom Einzelfall ab, denn das FDM orientiert sich immer am Befinden und dem Gesundungsprozess des Patienten.

Links:
http://fdm-europe.com/
http://osteopathie-blog.blogspot.de/2012/04/humorvoller-patientenbericht-zum.html
https://www.youtube.com/watch?v=kq6nDUnojyU (NDR 1)
https://www.youtube.com/watch?v=tiy0yBkCm00 (NDR 2)
https://www.youtube.com/watch?v=B2s63diAab0
www.typaldos.org/

 

 

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