Wenn man davon spricht, man sei mit dem Fuß umgeknickt, dann meint man, dass die Außenbänder des oberen Sprunggelenks gedehnt oder gerissen sind. Der Bereich um das Sprunggelenk (das heißt die Verbindung zwischen Unterschenkel und Fuß) ist geschwollen und schmerzt beim Auftreten bzw. Belasten. Die Schmerzen sind aber auch beim Heben und Senken des Fußes da, sowie vor allem bei der Bewegung des Fußes nach innen. Als einfache Regel kann dienen: je größer der Schmerz und je weniger Belastung möglich ist, desto eher ist etwas gerissen oder sogar der Knochen betroffen.
Häufig knickt man um, indem man mit der Fußaußenkante irgendwo hängen bleibt und gleichzeitig dabei ist aufzutreten. Statt – wie normal – zuerst mit der Ferse aufzutreten, kommt nun das ganze Gewicht an der Fußaußenkante an. Und da man in der Vorwärtsbewegung ist, knickt man nach innen um. Ob die Bänder nur gedehnt sind oder reißen hängt von der Kraft und dem Gewicht ab, die auf sie wirken. Unter Umständen kann die Kraft so groß sein, dass ein Teil des Knochens abreißt, an dem die Außenbänder befestigt sind; das kann zum Beispiel dann vorkommen, wenn man ungebremst aus vollem Lauf umknickt.
Um fest zu stellen, ob die Bänder, Kapsel, etc. gerissen oder sogar der Knochen oder Knorpel betroffen ist, sollte man zum Arzt gehen und den Bereich röntgen oder ein MRT davon machen lassen.
In der Regel werden selbst Bänderrisse konservativ, das heißt ohne Operation, behandelt. Je nach Schweregrad kommen Salben, Bandagen, Orthesen oder eine Aircast – Schiene in Frage. Ist jedoch der Knochen oder Knorpel betroffen, so ist häufig eine Operation angeraten.
Als manuelle Behandlungen kommen unter anderem Physiotherapie, Manuelle Therapie, Osteopathie sowie Behandlungen nach dem Fasziendistorsionsmodell nach Typaldos (FDM) in Betracht.
Ziel aller Behandlungen ist es zum einen die akuten Schmerzen zu lindern und anschließend die Beweglichkeit des Fußes und des Sprunggelenks wieder herzustellen und gleichzeitig für Stabilität zu sorgen.